Man muss der Energie AG eine gewisse Leidensbereitschaft zugestehen: Zwischen Vorchdorf und Kirchdorf hängen die Bewilligungen für die Freileitung noch in der Luft, da holt der Stromkonzern schon wieder einen vor Jahren von der Bevölkerung abgeschossenen Plan für das Innviertel aus der Schublade, angeblich auf Verlangen der Gemeinden. Die 110-kV-Freileitung Ried - Raab - Ranna, in bewährter Salamitaktik halbiert, war kaum angekündigt – schon formiert sich erneut der Widerstand der Innviertler…
Foto: Nur ein Strich in der Landschaft? – Nein, ein rotes Tuch für die Bevölkerung! Hier soll die Freileitung von Ried i.I. nach Raab verlaufen. (Danke für das Warnschild an die Brandenburger!)
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Eine kurzfristig einberufene Versammlung der bereits kampferprobten Schutzgemeinschaft stieß auf großes Interesse. Fast dreimal soviel Menschen wie erwartet ließen sich informieren. Die eiligst zu den Betroffenen ausgeschickten Vertretertrupps der Energie AG trafen in der Folge auf gut vorbereitete Grundeigentümer. "Die erste Runde ging ganz klar an die Schutzgemeinschaft!", hieß es aus den Reihen der Initiative.
Die mit unter 20 Kilometer Länge jetzt deutlich gekürzte Freileitungstrasse wird von der Initiative als besonders absurde Planung betrachtet. Bereits vor Jahren hatte sich nämlich der vom Land bestellte Gutachter Prof. Lothar Fickert auf gezielte Fragen der Schutzgemeinschaft zu der Äußerung hinreißen lassen, dass eine zusätzliche 30-kV-Anbindung für das Versorgungsgebiet Raab (also ohne Ranna) ausreichend sei. Bei einer solchen Leitung wäre außerdem die Erdverkabelung höchstwahrscheinlich auch für die Energie AG unstrittig.
Dass trotzdem mit den gleichen Argumenten wie im Fall Vorchdorf - Kirchdorf eine Hochspannungsleitung durchgepeitscht werden soll, macht die Innviertler erneut misstrauisch: Spekuliert wird, ob nicht doch später eine Weiterführung nach Ranna geplant ist – und weil die Richtung schon stimmt, gleich mit Anbindung an Temelin…
Verfasst von 110kV ade am 16. Februar 2013 - 10:55
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