110-kV-Leitung Ried-Raab: Stimmungsumschwung der Gemeinden?

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Noch im September 2010 forderten nicht weniger als 14 Innviertler Gemeinden über ihre "Arge Pramtal Süd" per Resolution eine bessere Stromversorgung ihrer Region – und lieferten damit der Energie AG einen Grund, das auf die Hälfte zusammengestutzte Freileitungsprojekt wieder aus der Versenkung zu holen, das am Einspruch der Innviertler vor längerem gescheitert war. Der Widerstand aus der Bevölkerung flammte sofort erneut auf. Jetzt scheint auch bei Kommunalpolitikern wieder Skepsis aufzukommen: Der Taiskirchener Bürgermeister trat als Sprecher der Arge Pramtal Süd zurück: Auch er ist jetzt überzeugt, dass ein 30-kV-Erdkabel ausreicht.

Bericht der Oö. Nachrichten

 Foto: Demonstration der Innviertler Schutzgemeinschaft unter einer bestehenden Höchstspannungsleitung, die Leuchtstoffröhren allein durch ihr elektrisches Feld "einschaltet"

Auch im Fall der 380-kV-Salzburgleitung sind Gemeinden die Speerspitze bei den Kabelkämpfern:

Bericht der Rundschau

 


Auch der Appell an die Gier der Menschen verfängt nicht

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Die Methode ist die gleiche: Wenn (schlechte) Argumente nicht weiterhelfen, versuchen die Stromkonzerne es mit Geld. Doch nur wenige Menschen lassen sich kaufen. Wenn es um Lebensqualität, Natur- und Landschaftsschutz geht, sind die Betroffenen kaum noch bestechlich. Hier hat es die Energie AG mit satten Prämien für "Schnellentschlossene" probiert, in Deutschland scheitert gerade ein Experiment grandios, die Bürger mit Beteiligungsmodellen an Hochspannungsleitungen zu ködern. – Szenen von der Nordseeküste…
Foto: Wo noch fast nichts das Auge beleidigt, sollen bald 60 Meter hohe Hochspannungsmasten die Gegend verschandeln (Küstenlandschaft beu Husum).

 


Spendenaufruf: Helfen Sie mit, Alm- und Kremstal lebenswert zu erhalten!

Die rechtlichen Schritte, um das Anliegen einer ganzen Region gegen das  Konzerninteresse der Energie AG durchzusetzten, kosten mehr, als Einzelne je aufbringen können. Es führt aber kein Weg daran vorbei. Wir brauchen Ihre Unterstützung, um wie bisher unseren Beitrag zum Schutz von Mensch, Natur und unserer schönen Landschaft zu leisten: Keine 110 kV Freileitung! Für die ökologische Erdkabel-Alternative!

Wir bitten um Ihre Spende an den Verein Mensch + Energie
Konto Nr. 7 690 217 bei der Raiffeisenbank Salzkammergut (BLZ 34 510)

 


Na also, geht doch: Erdkabel um die Hälfte

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Einmal mehr machen deutsche Netzbetreiber vor, dass 110-kV-Erdkabel möglich sind, wenn man nur will. Und das mit Lösungen, die die Energie AG bei "unserer" Leitung für völlig abwegig erklärt hat. Lösungen, die wir schon vor drei Jahren vorgeschlagen haben. Inzwischen ist es ja "amtlich", dass es ums Prinzip geht: "Mit Errichtung des ersten 110-kV-Erdkabels im Überlandbereich würden zukünftig nur mehr Erdkabel errichtet werden können," schreibt die Energie AG in ihrem "Hochspannungsblog". Eigenartig, dass das nur in Österreich ein Problem zu sein scheint…

Logo: Der sächsische Netzbetreiber Mitnetz Strom integriert jetzt Erdkabel in sein 110-kV-Netz 

 


Wie weit reicht der Arm der Energie AG?

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Beschäftigt sich die Landwirtschaftskammer mit Hochspannungsleitungen, wird es spannend. Das zeigte die Vollversammlung am 20. Juni in Linz. Die "schwarze" Bauernbund-Mehrheit lehnte gegen alle anderen LK-Mitglieder zwei Anträge des Unabhängigen Bauernverbands ab, die Erdkabel statt Freileitungen forderten. Beim anschließenden Teichfest der Kammer stellte sich ein rarer Gast ein: Energie AG-Chef Leo Windtner. Zufall?

Foto: Mit offenen Armen für Interessen der Energie AG: Bauernbund-Präsident Jakob Auer

 


Macht Salzburg Ernst gegen die Freileitung?

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Kurz vor Angelobung sendet die neue Salzburger Landesregierung erneut Signale, dass der geplanten 380-kV-Freileitung nach Kaprun tatsächlich gröbere Prügel zwischen die Füße geworfen werden sollen. Das Land will wissenschaftlich überprüfen lassen, ob die Leitung überhaupt notwendig und im öffentlichen Interesse ist. Wenn das Ergebnis "ja" lautet, spricht sich die Koalition für "eine Teilverkabelung nach dem neuesten Stand der Technik" aus, berichten die Salzburger Nachrichten. Bei einem Hearing informierte sich die Landtagspolitiker heute unter anderem über die Salzburgleitung. Die designierte Umweltreferentin Astrid Rössler (Grüne): Zur 380-kV-Leitung habe sie sich deklariert – das öffentliche Interesse sei nicht gegeben!

Kabelkämpfer wie die IG Erdkabel brachten im Vorfeld des Hearings ihre Forderungen erneut vor und verwiesen auch auf die Unsicherheiten der Freileitungstechnik, die sich bei den Unwettern kürzlich erwiesen hat. 

Foto: Eine Mure bei Mittersill (Sbg.) zerstört vier 380-kV-Masten. 
Mehr unter "Weiterlesen"

 


Erdkabel Villach: Der neue Kärntner Energie-Landesrat könnte helfen

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Rolf Holub (Grüne) ist neuer Energie-Landesrat in Kärnten. Auf ihm ruhen nun neue Hoffnungen der Bürgerinitiativen in der Region Villach, die sich für ein 110-kV-Erdkabel einsetzen. Vor der Landtagswahl hatte Holub Unterstützung versprochen, und angeblich will er nun dazu stehen. Kommende Woche findet ein Gespräch mit den Bürgerinitiativen statt. 

Bericht in der Kleinen Zeitung und mehr Info unter "Weiterlesen"

Foto (Kleine Zeitung): Landesrat Holub – von ihm erhoffen sich die Bürgerinitiativen mehr als Wortgeklingel 

 


Salzburger Landespolitiker parteiübergreifend pro Erdkabel

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ÖVP, SPÖ und Grüne, vereint mit den Salzburger Landtagspräsidenten: Auch so kann es aussehen, wenn Landtagsabgeordnete sich hinter die Forderung nach einem Erdkabel stellen – hier entsprechend einer Petition der Gemeinde Koppl im Flachgau. Der Ort wäre von der 380-kV-Salzburgleitung betroffen, zu der momentan die Umweltverträglichkeitsprüfung läuft. 

Bericht im Portal "salzburg24.at"

 


Neuer Rückenwind für das Erdkabel

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Auch die 50 Mitglieder der Agrargemeinschaft Pettenbach zählen zu den Grundeigentümern, die trotz Ultimatums der Energie AG bisher keine Zustimmung zum Bau der 110-kV-Freileitung gegeben haben. Ob sie bis zur Enteignung gehen, wird eine Mitgliederversammlung in nächster Zeit entscheiden. Klar ist aber für Obmann Franz Radner, dass die in jeder Hinsicht machbare Erdkabel-Alternative einer Zerschneidung des 85 Hektar großen gemeinschaftlichen Hochwalds im Steinbacher Trassenabschnitt vorzuziehen ist. 

Artikel der Oö. Nachrichten hier

Foto (IFK): Schonende Kabelpflug-Verlegung im Flachland statt Kahlschläge im Bergwald 

 


Kärnten: Klares Ja zum Erdkabel bei Wahlkampf-"Elefantenrunde"

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1200 Menschen im Saal stimmten nach der Podiumsschlacht der Kandidaten auch zum Theme "Erdkabel" ab. Und obwohl dabei die Frage nach den Auswirkungen einer Verkabelung auf den Strompreis im Raum stand, war das Ergebnis eindeutig pro Erdkabel. Allerdings, eine echte Konkurrenz besteht ja gar nicht: Bei uns läge der Effekt auf den Strompreis bei 1 Promille, in Kärnten wäre die Erdkabellösung letzten Berechnungen zufolge fast kostenneutral. Ein Lehrstück für unsere Landespolitik...  

Foto: Grüne Karte = "110-kV-Leitung als Erdkabel!" 

 


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